SZ-Bericht vom 09. Juli 2017:
Gesangliche Vielfalt weltweit: Netphener Gesangverein beim Chorfestival in Südtirol
Frauenchor, Fun4Voices und Projektchor präsentierten sich
unter der Leitung von Ute Lingerhand
sz ■ Vielstimmiger Gesang im Angesicht der Dolomitengipfel erklang beim 19. Internationalen Chorfestival im Südtiroler Pustertal. Bei stahlblauem Himmel stellten sich 86 Chöre auf dem Kronplatz den Zuhörern in über 2200 Metern Höhe vor. Mit dabei drei Chöre des Netphener Gesangvereins, die von Mittwoch bis Sonntag als Teilnehmer des Festivals an sechs der Konzerte mitwirkten.
Mehr als 2500 Sängerinnen und Sänger aus 18 Ländern von Australien bis USA, von Südafrika bis Guam und von Finnland bis zum Johannland präsentierten laut Mitteilung des Chores an vier Tagen ein buntes und begeisterndes Bild des weltweiten Chorgesangs. Die Aktiven aus dem Frauenchor des NGV, dem gemischten Chor Fun4Voices und einem Projektchor aus beiden Ensembles und Mitgliedern des Männerchores wirkten dabei mit. Sie präsentierten bei ihren Auftritten am Kronplatz, in Sexten, in Mitterolang, am Antholzer See und in Bruneck Ausschnitte aus dem Repertoire, das von klassischer Chorliteratur über Interpretationen von modernen Liedern bis zu Stücken in englischer und italienischer Sprache reichte.
Die organisatorische Vorbereitung lag in den Händen von Dieter Zamponi sowie Martin und Susanne Hartmann. Die Leitung und die Vorbereitung dieser außergewöhnlichen Chorreise hatte Ute Lingerhand. Sie dirigierte ihre Netphener Vokalisten sicher und gewohnt engagiert auf den Bühnen, was ihr von Mitgliedern eines finnischen Chores anerkennend die Bezeichnung eines „very special choir directors“ einbrachte.
Die Netphener Reisegruppe wohnte in einem Hotel nahe Mitterolang. Weiter oben auf dem Kronplatz wurde am ersten Tag nach der Anreise ein Auftakt nach Maß gefeiert. Alle Chöre präsentierten hier über mehrere Stunden je ein Lied für ein tausendköpfiges Publikum, das die Vorträge begeistert feierte. Die Dolomiten mit dem weißstrahlenden Gletscher der Marmolata und dem Plateau der Sella mit dem Boe-Gipfel rundeten das eindrucksvolle Bild unter stahlblauem Himmel ab.
Bei den folgenden Auftritten fanden sich die Netphener mit Chören aus anderen Ländern und mit völlig anderen Musikstilen auf den Bühnen zusammen. So begeisterten in Haus Sexten Kinderchöre aus Südafrika und Tschechien mit ihren ebenso frischen wie anspruchsvoll intonierten Vorträgen. Ein kleiner Chor mit starken Solisten aus Guam, einer US-amerikanischen Insel im Pazifik, entfachte beim sachkundigen Publikum lautstarke Begeisterung. Diese teilten auch Martina Seidel, Dieter Zamponi und Dieter Bruch, die Vorsitzenden der Chöre: „Die Bandbreite und die Vielfalt der Chorliteratur und der Musikstile hat uns wirklich begeistert“.
Viele der Chöre beim Pustertal-Festival nutzen auch instrumentale Begleitung bis hin zu Musikkonserven sowie unterhaltende Elemente auf der Bühne. NGV-Präsident Hubert Rudolf Groos: „Die Tage im Pustertal erinnerten mich immer wieder an Henry Longfellows Feststellung: ,Musik ist die älteste und schönste Sprache der Welt‘.“